CDU Wangerland

Dorfbegehung in Minsen

Die CDU Wangerland will wissen, welche Probleme die Menschen in den Dörfern haben. Deshalb hatte sie jetzt zu einem Dorfrundgang in Minsen eingeladen – und wurde mit ehrlichen Aussagen konfrontiert.

Wie entwickeln sich die Dörfer im Wangerland und wo drückt den Bewohnern besonders der Schuh? Um diese Fragen zu klären, veranstaltet der CDU-Gemeindeverband Wangerland regelmäßig Dorfrundgänge. Die Mitglieder, unter ihnen Vorsitzender Thies Fischer und seine Stellvertreter Janto Ricklefs und Inka Wüllner sowie Fraktionsvorsitzende Alice Brandenburg-Bienek, ließen sich jetzt von Mitgliedern der Dorfgemeinschaft Minsen durch den Ort führen – Kritik erwünscht. Die Bandbreite reichte dabei von der angefahrenen Straßenlaterne bis hin zur Sorge, Häuser würden nur noch als Ferienwohnung genutzt. „Seit einem Jahr arbeiten wir im neu gewählten Vorstand und möchten wissen, wo es in den Dörfern hapert“, sagt Thies Fischer. „Wir arbeiten an einem Grundsatzprogramm, wo wir in der Gemeinde hinwollen. Da sollte die Meinung Minsens vertreten sein“, fand der Politiker.

Start am Nationalparkhaus

Heiko Müller vom Bürgerverein Förrien-Minsen fiel gleich am Start beim Nationalparkhaus die Parkplatzsituation auf. „Früher stand hier ein Schild ‘Parken nur für Besucher der Kirche und des Nationalparkhauses‘. Am besten wäre es, die Parkzeit auf zwei Stunden zu begrenzen. Auswärtige parken hier und radeln Richtung Carolinensiel“, berichtet Müller. Zudem solle die Aufenthaltsqualität an diesem zentralen Punkt verbessert werden, denn auch die Bimmelbahn fahre hier entlang. Außerdem: Die Toilette sei zwar ausgeschildert, aber abgeschlossen.

Wohnraum für Einheimische

Sorgen bereiteten dem Minsener sowohl der verwilderte Weg am Sportplatz als auch der Platz selbst. Alice Brandenburg-Bienek berichtete von Überlegungen, ihn in Bauland zu verwandeln. Es gelte zu verhindern, dass Auswärtige hier bauten. Der Fokus müsse auf Bauland für Einheimische liegen. „Unsere Kinder kriegen nicht das Geld von der Bank, sich hier ein Haus leisten zu können“, kritisierte unter anderem Frank Hinrichs. Besonders deutlich wurde das beim Gang durch die Straße Hohenrehde. Hier schloss sich Karl-Heinz Joswig dem Rundgang an. „Ich bin der letzte Einheimische in dieser Straße“, berichtete Joswig. „Entweder wohnen hier Auswärtige, die Objekte sind Ferienhäuser oder die Häuser stehen einfach leer. Aber zur Hochsaison ist die Straße regelmäßig zugeparkt“, so die Kritik des Minseners. Ein anderer Teilnehmer schlug den Bau einer Altenwohnanlage vor. „Dafür fehlt die Infrastruktur“, bedauerte Alice Brandenburg-Bienek.

Ein Dorfgemeinschaftshaus

Ebenfalls ein großes Problem in der Straße: der Abwassergraben. „Das Wasser fließt hier nicht richtig ab“, sagte Frank Hinrichs. Und dabei sei das die Flaniermeile des Ortes zum Deich. „Die SPD war schon hier und hat sich die Sache auch angesehen, es hat sich aber nichts geändert“, fuhr der 60-Jährige fort.

Während des Dorfrundgangs kam zudem die Idee auf, ob man aus der Pastorei, die bald leer stehen werde, ein Dorfgemeinschaftshaus machen könnte. Dies sei allerdings vermutlich eine kirchliche Angelegenheit.

Hundekot und Kurven

Ein weiteres Thema für Heiko Müller sind die Mülleimer an den Bänken. „Die müssten weiter weg aufgestellt werden. Wenn man sich zum Ausruhen hinsetzt, riecht es doch extrem, weil viele Hundebesitzer die Hundekotbeutel hier hineinwerfen.“ Wobei längst nicht alle im Mülleimer landen. Frank Hinrichs berichtete von mehr als 40 solcher Beutel, die zum Frühjahrsputz aus den Gräben gefischt wurden.

Auf dem Radweg an der Störtebekerstraße wiesen die Minsener auf eine gefährliche Kurve hin. Frank Hinrichs hatte in der Schweiz optisch aufgebrachte Gefahrendreiecke auf dem Asphalt gesehen, die könne er sich hier auch vorstellen. Auch die Qualität der Pflasterstraßen wurde bei dem Rundgang genauer unter die Lupe genommen. Lastzüge hätten die Straßen, die nur bis 7,5 Tonnen zugelassen seien, zerfahren. „Gerichtet wurde aber nur ein Stück zum Feuerwehrhaus“, so Hinrichs. Fazit von Thies Fischer am Ende des Rundgangs: „Da hat sich in den letzten Jahren einiges aufgestaut.“